Kontrastprogramm

Dieses Wochenende hatte ich zwei Auftritte, wie sie unterschiedlicher kaum sein konnte. Am Freitagabend bei einem Düsseldorfer Medienunternehmen, am Samstag dann beim Sportverein Oppenhausen. Zwei Auftritte wie sie unterschiedlicher kaum sein können.

Wie zu Zeiten der New Economy

Als ich Freitagabend in den Büroräumen des Düsseldorfer Medienunternehmens ankam, empfand ich mich kurz zurückversetzt in die Anfangszeit der .com Ära. Lauer junge smarte und begeisterte Mitarbeiter, bei einer Party wie man sie nicht oft sieht. Thema war Casino und dafür war im größten Raum ein Roulettetisch inklusive Croupier aufgebaut. An den Wänden Kristallleuchter und alle Gäste im Smoking bzw. Abendkleid. Ein Cateringservice hatte ein Büro zur provisorischen Küche umfunktioniert und zwischen Computerbildschirmen wurden die leckersten Schmankerl für das Fliegende Buffet kreiert.  Neben mir kam noch eine Las Vegas Tanztruppe, ein DJ und zwei Musiker zum Einsatz. Ein Gast erzählte mir während des Abends, dass sie noch gar nichts, neulich hätten sie für eine Beachparty 2 Tonnen Sand hier reingeschaufelt…  Für mich war eine Mikrobühne mit Maßen 1,8x1m aufgebaut, was dazu führte, dass das größte Kunststück des Abends darin bestand nicht von derselben herunter zu fallen.

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während des Aufbaus

Ich war etwas skeptisch, dass der kleinen Gesellschaft von 35 Mitarbeitern genug Stimmung Aufkommen würde, was sich aber als vollkommen unbegründet erwies. Ganz im Gegenteil. Der Chef den ich unwissender Weise als Assistent auf die Bühne holte erledigte seine Aufgaben per „Dienstanweisung“ was zu großer Erheiterung aller inklusive mir führte. Vor Lachen wäre ich dabei fast von der Bühne gefallen. Da der Raum nicht allzu groß war saß mir das Prublikum fast auf der Bühne, was aber auch kein Problem war. Insgesamt kann man sagen, die Jungs und Mädels haben es an diesem Abend richtig krachen lassen. Beinahe wäre der Abend etwas unschön geendet. Ich konnte gerade noch in letzter Sekunde mein Auto vom Haken eines Abschleppwagens retten.

Auf nach Oppenhausen

Mein Navi kannte Oppenhausen erst nicht und erst nach einigem Suchen stellte sich heraus, dass das 900 Seelen Dorf zur Stadt Boppard gehört, auch wenn es ein ganzes Stück von dieser am Rande des Hundsrücks liegt. Das erste was auffiel als ich meine Ausrüstung in die Halle trug war, dass ich von zig Menschen sofort gefragt wurde, ob sie mir helfen könnten. Auch im Weiteren war der Empfang ausgesprochen herzlich, so dass ich mich gleich wohl fühlte. Der Verein feierte in der wandlungsfähigen Sporthalle des Ortes, die weihnachtlich geschmückt wurde. Das Buffet kam vom Gastwirt aus dem Nachbardorf und war auf erfrischende Weise bodenständig lecker.

Oppenhausen

Gegen 21:00 begann dann mein eigentlicher Auftritt und ich hätte mir kein besseres Publikum an diesem Abend wünschen können. Als ich im Anschluss noch an den Tischen zauberte folgte mir eine ganze Traube von Gästen die nicht genug bekommen konnten. Leider hab ich es nicht mehr an alle Tische geschafft, aber gegen 24:00 musste ich mich verabschieden, da mir noch eine einstündige Fahrt nach Hause bevorstand. Besonders freute ich mich, als ich am Ende noch eine Auswahl lokaler Weine als Dankeschön überreicht bekam.

Solche  Erlebnisse machen meinen Beruf so reizvoll, da man nie genau weiß, was einen erwartet und man immer wieder tolle neue Menschen kennenlernt.

Ein katastrophaler Auftritt oder der Emsländer an sich

Vor kurzem wurde ich von einem Bauunternehmer im Emsland zu seiner Weihnachtsfeier gebucht. Er war vor allem von meiner Illusion Geldschein in Baumstamm begeistert, die Ihr auch in meinem YouTube Video sehen könnt:

Zauberer Tom Bennett auf der IdeenExpo 2009

Er meinte bei ihnen vom Bau dürfte es ruhig etwas deftiger zugehen und sie hätten auch eine Kettensäge, sowie jemanden, der damit umgehen kann, zu Hand. Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass ich jemals wieder dazu kommen würde diese Illusion vorzuführen, da diese Voraussetzungen normalerweise nicht gegeben sind. Damals war sie auch nur möglich, da bei der Show auf der IdeenExpo im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums vor meinem Auftritt eine Show von Kettensägenkünstlern auf dem Programm stand.

Umso mehr freute ich mich auf den Auftritt. Bei meiner Ankunft am Auftrittsort war ich zunächst über die schöne Halle inklusive einer kleinen Bühne und guter Tonanlage begeistert.

Die Show beginnt.

Ich trete auf die Bühne und beginne den ersten Trick, der mit einigen Gags gewürzt ist. Es kommt Null Reaktion aus dem Publikum, was ich so noch nie erlebt habe, was mich natürlich etwas nervös werden lässt. Ich mache weiter und nach wie vor kaum Lacher und nur sehr verhaltener Applaus. Prompt passieren mir bei zwei Tricks kleinere Fehler, ich bin in der Zwischenzeit das reinste Nervenbündel wie ich mich dauernd frage was los ist und was ich dagegen tun kann.

Bei meiner Salzillusion, die zu Musik gezeigt wird stoppt der beauftragte DJ die Musik in der Mitte wodurch die gesamte Dramaturgie zum Teufel ist.

Dann kommt die Baumstammillusion. Der Geldschein ist geliehen, unterschrieben und verbrannt, jetzt fehlt nur noch das Wiedererscheinen im Baumstamm. Der versprochene Mitarbeiter kommt nach vorne um ein Stück vom Baumstamm abzusägen und … bekommt die Motorsäge nicht an. Nach zig Versuchen einigen wir uns darauf, dass er es draußen noch weiter versucht, da eine abgesoffene Motorsäge stark qualmt wenn sie dann endlich startet. Ich würde in der Zeit mit dem nächsten Trick weitermachen. Dieses Kunststück ist eines meiner stärksten bei dem Wasser augenscheinlich der Schwerkraft wiedersteht …. Ungefähr 10 Sekunden vor dem dramatischen Höhepunkt des Kunststücks dröhnt auf einmal die nun gestartete Motorsäge durch die Halle. Ich bin nun Nervlich fast am Ende.

Glücklicherweise sorgt das Wiedererscheinen des Geldscheins für etwas Reaktion und mein Schneesturm sorgt für verhaltenen Applaus.

Ich verlasse die Bühne an mir zweifelnd und gehe zu meinem Auftraggeber um mich für die schwache Show zu entschuldigen.

Die Überraschung:

Mein Auftraggeber ist überhaupt nicht enttäuscht sondern meint, war doch super. Auf meinen Hinweis, dass die Mitarbeiter so gut wie nicht reagiert habe meint er: „Tja, Sie müssen wissen, wir sind hier im Emsland, da lacht man nicht einfach laut drauf los“. Das läge einfach in der eher introvertierten Mentalität des Emsländers an sich. Da hätten andere es viel schlimmer gehabt. Vor ein paar Jahren hätte er eine sexy Bauchtänzerin engagiert. Da hätten seine Jungs rote Köppe bekommen und sich kaum getraut hinzuschauen.

Na danke auch denke ich. Dabei hatte er zuvor zu mir gesagt „Wir sind eine ziemlich lustige Truppe“. Ich will gar nicht wissen wie ein  nicht lustiger Emsländer drauf ist.

Danach sollte ich noch an den Tischen zaubern. Die Männer zog es allerdings eher zu Bar wo es tatsächlich feucht fröhlich weiterging. Die Tische an der auch Damen saßen waren dafür völlig begeistert, was mich wieder aufbaute.

Als ich am Schluss von meinem Auftraggeber noch 100€ Trinkgeld in die Hand gedrückt bekam, dachte ich, so schlecht kann es wohl tatsächlich nicht gewesen sein.

 

Close-Up im KUNSTSalon Köln

Vor kurzen hatte ich die Freude beim Sommerfest des KUNSTSALON Köln aufzutreten. Der Auftraggeber wünschte in diesem Fall keine Bühnenshow, sondern ich sollte mich ins Getümmel stürzen und direkt bei den Gästen Zaubern.

 

Die Gäste waren gut drauf, ich war gut drauf, das Wetter war perfekt und wir hatten alle viel Spaß!

Der Auftritt hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich fast eine Stunde länger gezaubert habe als vereinbart war. Von meinem Auftraggeber bekam ich diese nette Referenz:

„Man ist so nah dran und denkt, jetzt muss man den Trick doch durchschauen, aber dann ist es doch passiert: man staunt und kann’s nicht fassen, wie er das gemacht hat.
Unsere Gäste waren begeistert und trauten ihren Augen nicht.”
(Petra Prahl KUNSTsalon Köln)

Köln liegt ja nur einen Katzensprung von Bonn entfernt, so dass ich dort immer wieder gerne auftreten werde.

 

Die geizige Alte

Vor einiger Zeit bekam  ich eine Anfrage für einen 70. Geburtstag im tiefe Thüringer Wald. Wir wurden uns auch schnell handelseinig, allerdings fragte die Dame mich dann, ob man die Gage zum Teil erfolgsabhängig gestalten könnte. Ich hatte damit kein Problem, denn zum einen hatte ich bis dahin nur zufriedene Kunden und wenn ich wirklich nicht gut ankommen würde, dann sollte es mir auch Recht ein dachte ich.

Der Tag des Auftritts kam und ich habe im wahrsten Sinne des Wortes den Saal gerockt. Das gesamte Publikum und auch ich hatten jede Menge Spaß.

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Als es dann ans Zahlen ging musste ich aber von meiner Auftraggeberin hören, sie habe sich das ganze doch etwas unterhaltsamer vorgestellt. Ich dachte ich hör nicht recht und war kurz davor zurück in den Saal zu gehen und zu fragen, ob die Gäste der gleichen Meinung seien. Allerdings hinderte mich meine gute Erziehung dann doch daran dies zu tun. Stattdessen schluckte ich meinen Ärger herunter akzeptierte die Gagenkürzung und verließ vor mich hingrummelnd das Gebäude.

Draußen standen ein paar ältere Herren beim rauchen, bemerkten meine dunkle Miene und fragten, was denn los sei. Als ich nicht recht damit rausrücken wollte meinte einer von Ihnen:

„Hat sie Dir Geld abgezogen? Das macht sie mit allen so!“

So kann’s kommen…

Neulich in der Schule

Ich bin ja eigentlich überhaupt kein Kinderzauberer, aber neulich hat mein Sohn es doch geschafft mich zu überreden an seinem Schulsommerfest der Beethovenschule in Bonn zu zaubern.

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Ich sagte ausnahmsweise zu, aber beschloss von vornerein mein Normales Erwachsenen Programm zu spielen. Zum einen, da ich der Meinung bin, dass bei einem Schulfest auch die Erwachsenen einmal Spaß haben dürfen, zum anderen, da Erfahrungsgemäß Kinder ab 6 Jahren auch an meinem Erwachsenenprogramm Spaß haben, auch wenn Sie nicht alle Gags verstehen.

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Obwohl eine Turnhalle nicht gerade die optimale Atmosphäre bietet, war sie gegen Ende der Vorstellung proppenvoll und sowohl Kinder als auch Eltern waren begeistert. Mission Erfüllt!

Für mich war der Auftritt ziemlich ungewohnt, da Kinder im Gegensatz zu Managern sehr viel unruhiger sind und zwischen den Tricks sofort zu quatschen beginnen. Insgesamt hat es jedoch viel Spaß gemacht und Am Ende wollten viele Kinder unbedingt ein Autogramm haben, dabei war es egal auf was ich schreiben sollte.

Auftritt beim Familienfest des Bundesamts für Naturschutz am 14. Juli 2013

Für alle, die mich einmal live sehen wollen, besteht dazu diesen Sonntag die Möglichkeit, da ich für das Familienfest des Bundesamts für Naturschutz in Bonn gebucht bin.

Der Eintritt zum Fest ist frei und jeder ist herzlich eingeladen zu kommen. Mehr Infos unter www.bfn.de/0103_veranstaltungen.html

Das Fest findet im Bundesamt für Naturschutz, Konstantinstr. 110, Bonn-Rüngsdorf statt. Mein Aufritt ist um 14 Uhr geplant.

Euer Tom